Was ist Dysphagie?

Viele Ursachen – erhebliche Folgen

Essen und Trinken sind nicht nur lebensnotwendig, sondern bereiten uns nebenbei auch Freude und Genuss. Nicht mehr richtig essen und trinken zu können bedeutet für die Betroffenen daher gleichzeitig eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität. Anstelle von Genuss tritt die Angst vor dem Verschlucken.

Dysphagie – wenn der Schluckvorgang gestört ist

Bei einer Schluckstörung – auch Dysphagie genannt – kommt es zu einer Störung des Schluckvorgangs auf dem Weg vom Mund bis in die Speiseröhre.


Eine Dysphagie kann in vielen Ausprägungen, unterschiedlichen Schweregraden und infolge vielfaltiger Ursachen auftreten. Aktuellen Statistiken zufolge, liegt in Deutschland die Häufigkeit von Schluckstörungen bei 7% der Gesamtbevölkerung, in der Gruppe der über-55 Jährigen sogar bei 16–22% . Damit sind Schluckstörungen ein verbreitetes Problem, das in jedem Alter auftreten kann. Bedingt durch physiologische Alterungsprozesse und vor allem als Begleiterscheinung verschiedener Krankheitsbilder sind ältere Menschen jedoch besonders häufig betroffen.

Folgen von Schluckstörungen

Trotz ihrer Verbreitung bleiben Schluckstörungen oft unerkannt. Das führt häufig zu schwerwiegenden bis lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen. Sie reichen von Mangelernährung und Dehydratation über chronische Bronchitis bis zu schweren Lungenentzündungen. Aus Angst vor dem Verschlucken verweigern viele Betroffene die Nahrungsaufnahme oder ziehen sich von Mahlzeiten zurück, was zu sozialer Isolation und Depressionen führen kann und so auch die Lebensqualität einschränkt.

Hauptproblem Aspiration

Bei einer Dysphagie kann es in allen vier Schluckphasen dazu kommen, dass vor, während und nach dem Schlucken Speichel, Nahrung und Flüssigkeiten über die Atemwege in die Lunge gelangen. Dieses Verschlucken in die Lunge bezeichnet man auch als Aspiration - das gefährlichste Symptom einer Dysphagie. Normalerweise schützt uns der Hustenreflex wenn Nahrung in die obere Luftröhre gelangt und befördert diese durch Hochhusten wieder in den Rachen, worauf ein spontanes Schlucken erfolgt. Kommt es jedoch zu wiederholten Aspirationen, kann eine Lungenentzündung entstehen - die Aspirationspneumonie.


Daher ist es äußerst wichtig, frühzeitig auf Anzeichen einer Aspiration zu achten.

Das wichtigste Kriterium ist die richtige Konsistenz der Nahrung. Sie muss den Kostanforderungen der betroffenen Personen gerecht werden, um einen sicheren Schutz vor Aspiration und ein leichtes Schlucken zu gewährleisten.